Leitbild

Leitsätze der Selbsthilfe des Förderkreis zur Integration von Schwerhörigen und Ertaubten „FISCHE“ e.V.

in der Fassung vom 01.01.2017

Präambel

Der Förderkreis zur Integration von Schwerhörigen und Ertaubten „FISCHE“ e.V. Waiblingen setzt sich für die Verbesserung der Lebensqualität von Schwerhörigen und Ertaubten ein. Dies geschieht  in der Öffentlichkeit, wie aber auch in der individuellen Beratung.

Er ist dabei Mitglied im Bundesverband des Deutschen Schwerhörigenbundes sowie des Landesverbandes Baden-Württemberg des Deutschen Schwerhörigenbundes.

Auch wir können den Betroffenen nicht das 100-%-ige Hören und Sprachverstehen wiedergeben, wir können Wege aufzeigen, die Schwerhörigkeit oder Ertaubung anzunehmen, einen positiven Umgang mit dieser zu finden sowie auf die vielfältigen Unterstützungen und Leistungen hinzuweisen.

Der Förderkreis zur Integration von Schwerhörigen und Ertaubten „FISCHE“ e.V. Waiblingen stellt sich der Aufgabe, hörgeschädigten Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben in einer hörenden Gesellschaft zu sichern und ihnen eine barrierefreie Kommu­nikation zu ermöglichen. Unsere Treffen folgen dem inklusiven Gedanken.

 

Der Förderkreis zur Integration von Schwerhörigen und Ertaubten „FISCHE“ e.V. Waiblingen versteht sich als Bindeglied zwischen der hörenden Welt und der Welt der Hörgeschä­digten. Die Weitergabe von Informationen an hörgeschädigte Menschen, sowie die Sensibilisierung des hörenden Umfeldes für das Thema „Hörschädigung“ sollen ein gleichberechtigtes Miteinander fördern. Die Hilfe zur Selbsthilfe ist ein grundlegender Gedanke unserer Arbeit.

 

Der Förderkreis zur Integration von Schwerhörigen und Ertaubten „FISCHE“ e.V.

begegnet allen Ratsuchenden mit Wertschätzung. In einer individuellen Beratung pflegen die Mitglieder einen vertrauensvollen, gleichberechtigten und diskreten Umgang. Mit hohem Engagement und fachlicher Kompetenz nutzen sie beste­hende Ressourcen und stärken somit das eigenverantwortliche Handeln der Ratsuchen­den. Die barrierefreie Kommunikation mittels FM Anlage sowie die Berücksichtigung individueller Kommunikationsbedürfnisse, sind Grundlage der Bera­tung.

 

Beratung:

Die Beratung wird unabhängig von Geschlecht, Religion, Migrationshintergrund und Lebenswelt durchgeführt. Im Mittelpunkt steht der Mensch mit seiner derzeitigen Lebenssituation im Zusammenhang mit der Schwerhörigkeit oder Ertaubung.

Anlass für den Kontakt ist meist eine Problemlage auf sachlicher und/oder psychosozialer Ebene. Ziel ist es, den Betroffenen Wege aufzuzeigen, mit denen sie ihre Probleme selbstständig lösen können.

In vielen Fällen benötigt man dazu Hintergrundinformationen.

Bei uns gewinnt der  Betroffene den Eindruck, dass er mit seiner Lebenswelt und Problemlage wahrgenommen und ernst genommen wird. Es gilt Vertrauen aufzubauen, damit die Betroffenen den Kontakt mit dem Verein dauerhaft aufrechterhalten.

In der Öffentlichkeitsarbeit kommt es darauf an, die vielfältige Lebenswelt der Schwerhörigen und Ertaubten mit all ihren Facetten der hörenden Welt „rüberzubringen“.

Neben den Handicaps im sozial-  kommunikativen Bereich, muss vermittelt werden, dass Schwerhörige und Ertaubte trotz der Einschränkung Menschen sind, die Wertschätzung erfahren.

 

Ziel unserer Vereinstätigkeit

Ziel unserer Vereinstätigkeit ist es, den Ratsuchenden Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung konkreter Lebensumstände zu geben. Voraussetzung ist, dass die Initiative von den Betroffenen oder engen Bezugspersonen ausgeht.

Die Betroffenen suchen unsere Treffen meist aufgrund einer konkreten Frage auf. In der Runde spüren sie, dass sie mit ihrem Problem nicht allein dastehen. In der Regel warten Hörgeschädigte allerdings viel zu lange, bis sie Hilfe in Anspruch nehmen.

Deshalb ist es gerade in der Vereinsarbeit mit Hörgeschädigten wichtig, dass ein barrierefreier Raum entsteht, was der Betroffene oft erstmalig über die Schwelle geht und über seine tatsächlichen Probleme spricht.

In der Regel können die Fragen des Betroffenen unmittelbar beantwortet werden. Wenn für die Situation des Betroffenen eine andere Institution zuständig ist, werden die Betroffenen an diese weitervermittelt.

 

Zu den Treffen können folgende Personen kommen:

– Betroffene

– Angehörige von den Betroffenen

– Freunde oder Arbeitskollegen von Betroffenen

– andere Interessenten

 

Inhaltliche Schwerpunkte in der Vereinsarbeit sind:

a) psychosoziale Beratung

  • 1) soziale Kontakte zu anderen Hörgeschädigten herstellen
  • 2) durch Hörschädigung psychosoziale Störungen (Einsamkeit, Depression)
  • 3)  Akzeptanz der Hörschädigung
  • 4)  Tinnitus
  • 5)  Beantragung eines Schwerbehindertenausweises bzw. Neufeststellungsantrag
  • 6)  Fragen zur Hörgeräteanpassung
  • 7)  Fragen zu Möglichkeiten zur Kostenübernahme für Hörgeräte
  • 8)  Cochlear Implantat
  • 9)  Hilfen bei Anträgen und Widersprüchen
  • 10) Kommunikationshilfen (Schriftdolmetscher, Gebärdendolmetscher)
  • 11)  Reha (Rendsburg, Bad Nauheim, Bad Berleburg, Bad Grönenbach  u.a.)

b) technische Hilfen

  • 1) Telefone für Hörgeschädigte
  • 2) Lichtsignalanlagen für Telefon und Türklingel
  • 3) Technische Kommunikationshilfen
  • 4) Möglichkeiten zur Kostenübernahme für technische Hilfsmittel
  • Neben Hilfen für die konkrete Lebenssituation ist für einen Teil der Ratsuchenden der Aufbau eines sozialen Netzwerkes notwendig.

 

Ein spezifisches Merkmal von Hörgeschädigten ist das Leben „Zwischen den Welten“.

In der „hörenden Welt“ ist es für Hörgeschädigte aufgrund der Kommunikationsprobleme nur begrenzt möglich, ein soziales Netzwerk aufzubauen.

Eine Alternative sind die hörgeschädigtengerechten Angebote des Förderkreises zur Integration von Schwerhörigen und Ertaubten „FISCHE“ e.V. Waiblingen.

Ein grundsätzliches Problem in der Arbeit für und mit hörgeschädigten Menschen ist die Tatsache, dass die Schwerhörigkeit ein Tabu-Thema ist und der Zugang zu den Betroffenen sehr schwierig ist.

In der Sozialarbeit gibt es das Motto „den Menschen von dort abholen, wo er gerade ist“.

Dies nehmen wir ernst und gehen zu den Menschen. Verwirklicht wird dieses Motto, indem wir in Einkaufszentrum und anderen öffentlichen Räumen uns und unsere Angebote vorstellen und die Menschen in ihrem Alltag begegnen.

 

Unsere Treffen

Bei unseren Treffen werden Referenten zu einem Thema eingeladen. Angesprochen werden Mitglieder wie auch Nichtmitglieder. Wenn es möglich ist, erscheint in der  Presse eine Pressemitteilung für diese Veranstaltungen. Damit wollen wir Betroffene und Interessierte ansprechen, denen unsere Angebote bisher nicht bekannt waren.

 

Informationsveranstaltungen

– Pflege – Altenpflege – Krankenpflege – Schulen

– Integrationsamt (Schwerbehindertenvertretungen)

– Veranstaltungen für Mitglieder und Nichtmitglieder (Thementag etc.)

– Vorträge,

– Schulungen Informationsstände (in Einkaufszentren, Hörtour)

 

Datenschutz

Datenschutz ist für uns ein wichtiges Thema. Bei unserer Arbeit gibt uns die Europäische Datenschutzrichtline (DSGVO) vom Mai 2018 uns die vom Landesbeauftragten für den Datenschutz Baden – Württemberg herausgegebene Richtlinie „Datenschutz in Verein“.

 

Ausblick

Unsere Vereinsarbeit setzt sich für die Verbesserung der Lebensqualität von Schwerhörigen und Ertaubten ein.

Wie geschildert geschieht dies in der Öffentlichkeit, wie aber auch in der individuellen Beratung und Begleitung.

Auch wir können den Betroffenen nicht das 100-%-ige Hören und Sprachverstehen wiedergeben, wir können Wege aufzeigen, die Schwerhörigkeit oder Ertaubung anzunehmen, einen positiven Umgang mit dieser zu finden, sowie auf die vielfältigen Unterstützungen und Leistungen hinzuweisen.

 

 

Förderkreis zur Integrationsamt von Schwerhörigen und Ertaubten „FISCHE“ e.V.

Der Vorstand